Französische Gamben

Im französischen Gambenbau kann man, wie im englischen, verschiedene Bautraditionen unterscheiden. Der englische Einfluss ist bei den frühen französischen Gamben am deutlichsten zu erkennen. Der Gambenbauer Michel Colichon wendet beispielsweise die englische Weise der Deckengestaltung an, indem er mehrere zuvor gebogene Holzstreifen miteinander verleimt. Überhaupt waren englische Gamben im damaligen Frankreich sehr populär, was dazu führte, dass manche englische Gambe ravaliert, d.h. spieltechnisch und klanglich den französichen Anforderungen angepasst wurde. Sehr schön ist an einer kleinen Bassgambe von Henry Jaye zu sehen, wie in sehr aufwändiger Arbeit der Hals länger und breiter gestaltet sowie ein 7. Wirbel eingesetzt wurde.

Michel Colichon

In der späteren Zeit setzt sich die aus dem vollen Holz gestochene Decke durch. In dieser Art fertige ich die Instrumente nach Nicolas Bertrand vom Pardessus de viole über den Dessus de viole zum Basse de viole.

Nicolas Bertrand

Ein in jüngerer Zeit wiederentdecktes Verfahren die Decken zu erstellen verbinde ich mit den Gamben von Guillaume Barbey, der sowohl von Vater und Sohn Forqueray als auch von Marin Marais sehr geschätzt war. Die Art seiner Wölbungen lässt darauf schließen, dass er die beiden Deckenhälften symmetrisch unter Einfluss von Wasserdampf geformt hat.

Mein Portfolio umfasst sowohl Gamben auf der Basis französischer Instrumente als auch ravalierte englische Gamben

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